Dienstag, 23. Juli 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (7)


12.08. Hue und die Kaiserstadt


Die Kaiserstadt
Die Kaiserstadt war die Hauptattraktion in Hue. Eigentlich war es für uns die einzige Attraktion. Umrandet von einem Wassergraben und einer Mauer findet man die überreste der Gebäude, die einst Kaiser bewohnten. Der vordere Teil war in der Tat ganz hübsch, doch im hinteren Bereich merkte man durch die offensichtlichen Kriegsspuren deutlich, dass Fördergelder für die Restauration fehlten.

Skurrile Malerei
An einer der ausgestellten Kanonen erlaubten wir uns einen kleinen Scherz. Obwohl es eigentlich untersagt war die Ausstellungsstücke zu berühren, konnte ich meinen Reisebegleiter überreden Baron Münchhausen nachzustellen. Das Foto gehört zu meinen allerliebsten aus diesem Urlaub! Vorallem, da das Metall von der Sonne unheimlich aufgeheizt und der Abstieg daher nicht ganz elegant war. Mit guten Punkten in der B-Note landete er auf dem Rücken. Zum Glück ist nichts weiter passiert! Sorry, Mr. H, aber der Lacher geht auf dich, mein Lieber.

Da es mal wieder unheimlich heiß war, blieben wir nicht den ganzen Tag dort. Zumal es weit und breit keine Sitzbänke gab... Also gingen wir eine Kleinigkeit essen und blieben dort noch eine Weile zum Lesen. 




Wunderschöne Symmetrie
Während  unseres Rundgangs sahen wir zwei Elefanten, auf denen Eltern ihre Kinder als Attraktion reiten ließen. Im Gegensatz zu den Tieren im Yok-Don Nationalpark, sahen die armen Dinger leider gar nicht gesund und gut gepflegt aus :-(  

So etwas sollte man wirklich nicht unterstützen.
 




Nachdem wir die Kaiserstadt besichtig und keine Lust auf eine der im Reiseführer angeprisenen Radtouren hatten, entschieden wir uns dazu, bereits am nächsten Tag abzureisen.


13.08. Auf nach Ninh Binh


Bus beladen "Vietnam Style"
Der Zug nach Ninh Binh war vergleichbar mit einer schäbigen alten S-Bahn. Wir konnten leider nur noch "Hardbeds" buchen, was so viel bedeutet wie: ein kleines Abteil mit 6 Brettern an der Wand (3 Betten auf jeder Seite). Und als exklusives Gimmick eine 1cm dicke Schaumstoffauflage, eine dünne Decke und ein Kissen. Ich versuchte gar nicht darüber nachzudenken, wie oft die wohl gewechselt worden waren). 

Es ist wohl überflüssig anzumerken, dass in dieser Klasse normalerweise keine Touristen aufzufinden sind. 

Nun lagen wir eingepfärcht in den für uns viel zu kurzen Betten und warteten, dass die Zeit verging. Die anderen "Zellenbewohner" waren alle Vietnamesen, die leider kein Englisch sprachen, aber sehr nett schienen. Trotz der Sprachbarriere standen wir irgenwie im Dialog, mit Händen und Füßen eben. Mein Reisebegleiter hatte bereits nach kurzer Zeit mit etwas Alkoholischem (was auch immer es war) auf Bruderschaft mit den Herren getrunken. Ein Stück undefinierbares, aber leckeres, Obst spendierten sie uns ebenfalls. 

Das Essen, welches per Roll-Wagen verkauft wurde und mehr gekostet hätte als die Fahrt per Taxi zum Bahnhof, sah ungenießbar aus. Also ernährte ich mit während der 13 Stunden langen Fahrt von trockenen Minibrezeln. Bedingt durch die holprige Strecke konnte ich kaum schlafen und konnte daher beobachten, wie sich zwei der Herren Stück für Stück näher kamen. Es war bloß ein bisschen rumgefummel am T-Shirt des Anderen, also alles jugendfrei :-p Allerdings war ich trotzdem sehr überrascht, da im Reiseführer stand, dass Körperkontakt in der Öffentlichkeit, auch zwischen Paaren, nicht angebracht sei. Allerdings hatte ich in Nha Trang bereits zwei Herren Arm in Arm am Strand gesehen. Also freute ich mich einfach, dass offensichtlich auch in Vietnam die Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren zu steigen schien.

to be continued...