Dienstag, 2. Juli 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (1)


Meine Vietnam-Reise war ein ziemliches Zufallsprodukt. Ich hatte mich mit einem guten Freund auf einen Kaffee getroffen und er erzählte mir, dass er nach Vietnam reisen wolle aber noch jemanden suche, der ihn begleitet. Wenn einem das Leben eine Chance auf dem Silvertablett serviert, greift man natürlich zu! Und so kam ich nach Vietnam.

Im Nachhinein betrachtet hatte ich wirklich riesiges Glück. Die ganze Planung verlief wie von alleine. Wir waren uns einig, dass wir eine grobe Route festlegen und den Rest auf uns zukommen lassen wollen. Mein Arbeitgeber stimmte damals problemslos zu und auch das Geld konnte ich mir bis zur Abreise zusammensparen. Und trotz der Tatsache, dass wir fünf Wochen lang fast jede Stunde miteinander verbracht haben, sind wir sehr gut miteinander ausgekommen.

Die Reisevorbereitung hat mehrere Monate gedauert. Die Ausrüstung musste gekauft, Reiseführer gelesen und wir geimpft werden. Das Vietnam Forum war uns dabei eine große Hilfe.

Und dann kommt auf ein mal der Tag, an dem man sich am Gate ein letztes Mal umdreht, der Verwandtschaft winkt und dann den Flieger besteigt...


29.07.2011 - Von FRA nach SGN


Um vollständig dem Klischee eines Touristen zu entsprechen, haben wir mit dem Fotografieren im noch stehenden Flugzeug begonnen (die "Sandalen-mit-Socken-Nummer" war nicht so meins). Die ersten Fotos unserer Reise zeigen somit das regnerische Wetter in Frankfurt und die Mulitmedia-Bildschirme im Sitz vor uns ;-)

Der Flug war turbulent, aber das Boardprogramm war so vielfältig, dass die 10 Stunden nach Hongkong sprichwörtlich wie im Fluge vergingen. Im Flugzeug unseres Anschlussflugs nach Ho Chi Minh Stadt, ehem. Saigon, saßen wir dann allerdings ziemlich übermüdet und eingepfercht auf unseren Plätzen (wir sind beide um die 1,80 m groß). In Vietnam angekommen überwog der Wunsch nach Schlaf und so hielten wir uns nicht lange am Flughafen auf, sondern suchten direkt einen Geldautomaten und sprangen ins nächste Taxi. Der Klimawechsel war gar nicht mal so schlimm wie vermutet. Oder wir waren einfach zu kaputt um es zu bemerken. 

Typische Seitenstraße
Vor der Abreise hatten wir uns ein Hotel für die ersten Nächte ausgesucht, allerdings nicht vorab gebucht. Wie wir feststellen durften war das ein grober Fehler, denn nachdem wir unser Wunschhotel endlich gefunden hatten (das war nicht ganz so einfach, da die Hausnummern in Vietnam nicht so ordentlich vergeben sind, wie in Deutschland) mussten wir feststellen, dass es ausgebucht war. Zum Glück waren die Mitarbeiter sehr lösungsorientiert und so wurden wir auf zwei Mopeds ins Partnerhotel außerhalb des Backpacking-Viertels gebracht. 

Die Fahrt war eine hautnahe und aufregende Berührung mit dem chaotischen Verkehr. Man stelle sich zwei groß gewachsene Deutsche mit ihren riesigen Rucksäcken vor, wie sie auf einem alten, wackeligen Moped von zwei kleinen Vietnamesen durch HCMC gefahren werden. Hätte ich mein Gesicht bei der Fahrt gesehen, hätte ich mich vor Lachen wahrscheinlich gar nicht mehr eingekriegt. 

Nachdem wir uns "häuslich" in unserem sehr einfachen Zimmer eingerichtet hatten, war das erste mal Zeit zum Durchatmen. Und so realisierten wir langsam, wo wir waren und was uns die nächsten Wochen bevor stand. 

Blick aus unserem Hotelfenster
Nachdem wir MacGyver mäßig die Steckdose mit einer Klebeband Konstruktion zum Laufen gebracht hatten, ging es auf Nahrungssuche. Übermütig wie wir waren, aßen wir in einem einheimischen Restaurant ohne übersetzte Speisekarte. Durch den Verkehr kommen wir schon recht sicher, auch wenn es eine Mutprobe bleibt, zwischen den fahrenden Mopeds eine mehrspurige Straße zu überqueren.


 to be continued...